Aurelius Augustinus

Die Welt ist ein Buch. Wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon.
~Aurelius Augustinus~

Dienstag, 12. Juli 2016

Schotten und Whisky

Zu Beginn des letzten Sommers Anfang Juli durfte ich an einer Studienreise nach Schottland teilnehmen. Es war sicherlich eine der besten Reisen, die ich während meiner Zeit bei TUI machen durfte. Insgesamt war ich fünf Tage unterwegs und entdeckte dabei Edinburgh und die Gegend um Inverness mit dem Loch Ness.

Arbeit mit Vergnügen kombiniert


Am Anfang der Reise stand die Arbeit. Ich nahm an einem M&I Forum in Edinburgh teil. Es handelte sich dabei um eine Art Messe, an der sich verschiedene touristische Leistungsträger in Einzelgesprächen mit den eingeladenen Personen präsentieren konnten. Ich gehörte zu den sogenannten Hosted Buyers und hatte an anderthalb Tagen rund 24 zwanzigminütige Meetings. Ich traf Repräsentanten von Hotels, Agenturen und Veranstaltungsräumlichkeiten.

Von Zürich aus flog ich mit KLM via Amsterdam nach Edinburgh. Gegen Mittag kam ich an und nachdem ich im Hotel eingecheckt hatte, machte ich mich auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Mein Hotel lag ziemlich zentral am Fusse des Edinburgh Castle und ich konnte zu Fuss das Zentrum im Schnelldurchlauf erkunden. Die Stadt ist definitiv einen Besuch wert. Mir haben die Strassen mit Kopfsteinpflaster und Sandsteingebäuden mehr als gut gefallen.

Die Messe hatte neben den Meetings auch ein nettes Rahmenprogramm zu bieten. Am ersten Abend erwartete uns ein Willkommensabendessen in der Stadt, mit Haggis und anderen Leckereien. Haggis, eine schottische Spezialität aus Innereien, hat mich eher positiv überrascht, obwohl ich sagen muss, dass ich keine grosse Portion davon essen muss. Uns wurden eher Miniportionen serviert und es war eigentlich noch recht fein. Auch der Gala Abend zum Abschluss war sehr schön. Wir wurden im National Museum of Scotland von einem Dudelsackspieler begrüsst. Den Herren wurden Schottenröcke und dazu passende Accessoires gestellt.

Einen Nachmittag, nach all den Meetings und dem Mittagessen, verbrachten wir auf dem Gelände eines Herrenhauses ausserhalb von Edinburgh. Dort hatten wir die Möglichkeit, die Highland Games nachzuspielen. Wir begannen mit Tontaubenschiessen - eine spannende Aktivität, vor allem, wenn man zum ersten Mal ein Gewehr in der Hand hält. Zufällig traf ich sogar die erste Scheibe. Das war wohl Anfängerglück, denn es blieb bei dieser einen.Weitere Aktivitäten waren Gummistiefelwerfen, Baumstammwerfen und Bogenschiessen.

Auf geht´s in die Highlands


Nach einer langen Nacht und weiteren Meetings am Vormittag traf ich meine Gruppe für die folgende Reise nach Inverness. Der kleine Bus mit dem schottischen Driver-Guide stand schon bereit, ich suchte mir einen Platz und machte es mir bequem. Die Reise, die mich erwartete, war der Hammer. Dies aber vor allem, weil die Gruppe stimmte und wir es sehr gut zusammen hatten. 

Von Edinburgh fuhren wir in Richtung Norden durch eine wunderschöne Landschaft bis wir in Inverness ankamen und unser Hotel bezogen. Der erste Höhepunkt für mich erwartete uns nach dem Abendessen. 

Ein sehr netter Herr von Glenfiddich hatte eine Whisky Degustation der besonderen Art für uns vorbereitet. Er nannte es "Deconstruction of the Solera". Dafür hatte er verschiedene Destillate als Fassproben und einen 15 Jahre alten Solera mitgebracht. Anhand von anschauen, riechen und schmecken sollten wir die Zusammensetzung des Solera herausfinden und anschliessend aus den Fassproben herstellen. Es stellte sich dann heraus, dass unter uns kein wirklicher Whisky-Kenner war und wir mit unseren Mischungen weit daneben lagen. Unterhaltsam war es aber allemal. 

Der nächste Tag begann mit einem Outdoor Abenteuer. Mit 4x4 Offroad Fahrzeugen konnten wir selbst durch einen speziell angelegten Parcour fahren. Unterwegs mussten verschiedene Hindernisse wie ein tiefes Wasserloch, eine Wippe oder Gummireifen im Boden und Wasserfälle überwunden werden. Insgesamt war das ein ziemlicher Spass. Ich konnte beide Runden selbst fahren (Steuer recht!), da meine Begleitung nicht fahren wollte.  

Wo ist Nessy?


Es ging weiter mit einer Schifffahrt auf dem Loch Ness. Am Bootsanleger angekommen, stellten wir fest, dass uns eine schöne kleine Yacht mit Champagner und Häppchen an Bord erwartete. Wir fuhren hinaus auf das Loch Ness und genossen die düstere Stimmung, die aufgrund der dunklen Wolken vorerst herrschte. Natürlich haben wir ständig nach dem Monster Nessy Ausschau gehalten.

Am Ufer des Loch Ness liegt das Urquhart Castle, eine Burgruine aus dem 13. Jahrhundert. Hier stiegen wir von unserem Schiff und besichtigten die Anlage und das Besucherzentrum mit Informationskino. Passend zu unserem Spaziergang zwischen den alten Mauer kam die Sonne heraus und wir hatten einen wundervollen Ausblick auf Loch Ness. Es ist viel grösser als man meint. 

Schottland ist definitiv eine Reise wert. Ich selbst habe an diesen fünf Tagen nur sehr wenig gesehen. Ich muss aber sagen, dass mich die Region mehr als überrascht hat. Mit einer schönen Landschaft hatte ich gerechnet. Das gute Essen allerdings war hingegen eine sehr positive Überraschung. Schottland bietet durch seinen Zugang zum Meer eine Fülle an Fisch und Meeresfrüchten und durch die Wälder sehr viel Wild. Wir haben durchweg gut gegessen und viele Menüs waren mit lokalen Produkten gekocht. 

Abschliessend dürfen natürlich die spannende Geschichte und die schottische Kultur nicht unerwähnt bleiben. Wer die Bücher von Diana Gabaldon mit der Highland Saga um Claire und Jamie Fraser kennt, weiss vermutlich wovon ich spreche. Allen anderen empfehle ich die Bücher zu lesen.

Über Nacht in Amsterdam


Der Abschluss der Reise war leider weniger toll. Eigentlich sollte ich am Sonntagabend wieder in Zürich landen. Die Betonung liegt auf "eigentlich". Passiert ist das nämlich nicht. Ich musste gezwungenermassen in Amsterdam übernachten. Irgendwie war klar, dass mir das mal passieren würde. Aber gerade bei dieser Reise habe ich nicht damit gerechnet.

Schon als ich am Flughafen in Edinburgh am Gate ankam, stellte ich fest, dass mein Flug Verspätung haben würde. Ich wusste, dass ich in Amsterdam sehr wenig Zeit zum Umsteigen haben würde und es sehr knapp werden könnte. Schlussendlich war es dann so knapp, dass der Flieger nach Zürich abhob als wir in Amsterdam landeten. Aufgrund der strikten Regulierungen bezüglich Nachtflügen in Zürich, konnte die Maschine nicht länger auf uns warten.  

Ich wurde automatisch auf den ersten Flug am Montagmorgen umgebucht und konnte mich in die Warteschlange für eine Hotelübernachtung stellen. Mein Gepäck blieb am Flughafen eingecheckt und ich sah es erst in Zürich wieder. Neben dem Hotelvoucher und einem Essensgutschein erhielt ich von KLM netterweise noch ein kleines Necessaire mit T-Shirt und Socken sowie Zahnbürste, Zahnpasta, Deo und Duschgel.

Grundsätzlich war es alles halb so schlimm. Meine Vorgesetzten wissen das soetwas des Öfteren vorkommt. Deshalb war es auch nicht so schlimm, dass ich am Montag erst gegen Mittag im Büro auftauchte. KLM hat mir aufgrund der Verspätung schlussendlich noch ein Schadensersatzleistung von EUR 250 gutgeschrieben.










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