Aurelius Augustinus

Die Welt ist ein Buch. Wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon.
~Aurelius Augustinus~

Samstag, 2. Juli 2016

Pura Vida!

Die Reise nach Costa Rica war definitiv eine der besten, die ich in den letzten Jahren machen konnte. Es ist ein unglaublich schönes Land mit herzlichen Menschen und einer atemberaubenden Natur.

Eine meiner besten Freundinnen hatte sich entschieden Ende 2015 für eine längere Zeit nach Costa Rica zu gehen, mit dem Fokus auf Spanisch lernen und Surfen. Ich habe die Gelegenheit genutzt und mich für drei Wochen angeschlossen. 

School of the World in Jacó


Sie hatte ein Surf Camp in Jacó an der Pazifikküste empfohlen bekommen und wir haben uns nach kurzem Überlegen entschieden dort hinzugehen. Rückblickend betrachtet war es eine sehr gute Empfehlung. Die School of the World ist nicht einfach nur ein Surf Camp. Sie bieten nämlich neben Surfen noch weitere Kurse an. Dazu gehören Spanisch, Yoga sowie Fotografie und man hat die Möglichkeit die verschiedenen Angebote nach Wunsch zu kombinieren. Ich entschied mich für drei Wochen Surfen und Yoga.

Da ich im Büro praktisch an der Quelle sitze, habe ich mich um die Flüge für Anja und mich gekümmert. Das beste und günstigste Angebot hatte zum Zeitpunkt der Buchung United Airlines mit einer Verbindung via New York. Über die USA zu fliegen ist nicht immer ideal, da man die elektronische Einreisegenehmigung ESTA benötigt und in die USA ein- und wieder ausreisen muss. Das bedeutet auch, dass man das Gepäck erst entgegennehmen und dann wieder abgeben muss. Wir haben darin aber kein Problem gesehen und lieber vom günstigen Flugpreis profitiert. 

Für unsere doch späte Ankunft in San José haben wir beim Camp einen Transfer gebucht. Wie wir nachher festgestellt haben, holte uns einer unserer Surf-Lehrer ab. Gegen Mitternacht erreichten wir das Camp in Jacó, wo für unsere Ankunft bereits alles vorbereitet war. Der Nachtwächter erwartete uns mit dem Zimmerschlüssel und unseren Kursplänen für die kommende Woche. 

Surfen und Yoga für drei Wochen


Gleich am nächsten Tag am Morgen hatten wir unsere erste Surfstunde. Diese begann damit, dass wir eingeschätzt wurden, welches Surfbrett für uns geeignet ist. Danach luden wir unsere zugeteilten Bretter auf den Anhänger und fuhren mit der gesamten Gruppe zum Surfspot. Nachdem wir zum Aufwärmen eine kleine Runde gelaufen waren und unsere Bretter gewachst hatten, ging es endlich ins Wasser. Mit unserem Surf Instructor Alonso nahmen wir die ersten Wellen und hatten insgesamt einen guten Start in unsere Surf-Ferien. 

Die Yoga-Kursen fanden jeweils abends statt und gingen immer rund 90 Minuten. Das Camp verfügt über einen eigenen Yoga Raum, der ausserhalb der Stunden allen Bewohnern zugänglich ist. Es gibt Matten, Blöcke und Gurte und damit alles, was es braucht. Ich war ein totaler Anfänger was Yoga anging, aber zum Glück nicht ganz untrainiert. So waren die Stunden doch eher anstrengend, es hat mir aber immer viel Spass gemacht und ich habe mich nachher trotz Muskalkater sehr gut gefühlt. 

Ich denke, dass Surfen und Yoga Hand in Hand gehen. Mit Yoga trainiert man Muskeln im Rücken und Oberkörper, die sonst eher wenig genutzt werden und beim Surfen insbesondere fürs Paddeln wichtig sind. Auch das Gleichgewicht wird gefördert und der Fokus geschärft.

Obwohl ich vorher bereits an verschiedenen Orten Surfen war, hat es mich nie so gepackt wie in Costa Rica. Dort hat für mich alles gestimmt. Die Bedingungen sind meistens gut und man muss nicht lange nach einem Spot suchen. Jacó Beach ist ja praktisch gleich vor der Tür. Man paddelt raus und wartet im Line Up auf die nächste gute Welle. Währenddessen unterhält man sich mit dem Surf Instructor über das Leben und Lieben in Costa Rica oder beobachtet die roten Papageien, die über die Bucht von Jacó fliegen. Ein absoluter Traum

Surfen ist anstrengend. Man braucht Kraft und Ausdauer, aber vor allem auch viel Geduld. Meiner Meinung nach ist es jede Anstrengung wert, wenn man dann mal eine Welle reitet. Man vergisst, dass man fast zehn Minuten gegen die Wellen gekämpft hat, um rauszupaddeln oder dass man die paar Wellen davor nicht so gut erwischt hat. Man steht auf dem Brett und ist glücklich.
 

Schlafen, Essen und Surfen


Ausserhalb der Kurse haben wir unsere Freizeit sehr genossen. Das Camp hat einen kleinen Pool, der zum Baden und Entspannen einlädt. In Gehdistanz zum Camp findet sich eine super Fruteria und eine tolle Soda. In der Fruteria haben wir frischen Orangensaft und anderes Obst gekauft. In der Soda, ein kleines lokales Restaurant, haben wir oft unser Mittagessen geholt und verspiesen. Die Auswahl war gut und die nette Bedienung hat an der Kasse immer sehr sympathisch den Preis geschätzt.

Jacó an sich ist kein wirklich schöner Ort. Es gibt eine grosse Hauptstrasse, an der sich Supermärkte, Kleider- und Souvenirläden sowie Restaurants und Bars befinden. Die Auswahl an Lokalen ist gross und man isst mehrheitlich gut. Man sollte allerdings nicht die Kosten für das Ausgehen unterschätzen. Costa Rica ist nicht ganz so günstig, wie man glaubt.

Unternehmungen in der Gruppe


Mit unseren Kollegen aus dem Camp haben wir sehr oft am Abend und am Wochenende etwas unternommen. In der Woche gab es für fast jeden Abend einen Ort, an dem man essen gehen konnte. Dazu gehörte eine Cocktailbar mit Live Musik, ein Pizzashop mit gratis Chilischnaps, ein Sushi Restaurant oder die beliebte Surfer-Bar Swell. Ausserdem kann man sagen, dass es an fast jedem Abend irgendeine Bar in Jacó hat, die für eine bestimmte Zeit ein "Ladies drink for free" anbietet. Am Samstagnachmittag hatte es an der nahegelegenen Playa Hermosa eine Surf Competition, die wir auch immer gern besucht haben. 

An einem Wochenende sind wir mit dem lokalen Bus zum Manuel Antonio National Park gefahren. Dies ist einer der schönsten Nationalparks in Costa Rica. Wir sind am frühen Sonntagmorgen aufgebrochen und mit dem Bus nach Quepos gefahren, wo wir auf einen kleineren Bus umgestiegen sind, der uns bis zum Eingang des Parks gebracht hat. Der Park befindet sich direkt am Meer und verfügt über einige Wanderwege und schöne Aussichtspunkte. Spaziert man durch den Park, kann man viele Tiere entdecken. Wir haben unter anderem ein Faultier, Waschbären und Affen gesehen. Wobei das Faultier sicherlich zu den Höhepunkten gehört hat. Das sind einfach faszinierende Tiere. Am weissen Sandstrand haben wir dann eine kleine Pause gemacht und sind im Meer baden gegangen. Der Ausflug hat sich mehr als gelohnt und ich würde jedem empfehlen, den Nationalpark zu besuchen. 

An dieser Stelle möchte ich noch unseren Ausflug zum Ziplining erwähnen. Ein kleines Abenteuer, das ich mir zum Geburtstag gegönnt habe. Denn auch hier zeigte sich wieder, dass Costa Rica nicht billig ist. Insbesondere die Ausflüge schlagen finanziell zu Buche. Das Ziplining war aber einfach ein Riesenspass. Über Drahtseile gleitet man von Baumwipfel zu Baumwipfel durch den Regenwald. Sogar kopfüber oder rückwärts geht es an einigen Stellen. 

Leider hat es oft geregnet, so dass wir nicht immer etwas unternehmen konnten. Im November endet die Regenzeit und es findet ein Übergang von der Neben- zur Hochsaison statt. Im Nachhinein wäre es wohl schlau gewesen eine Regenjacke oder sogar einen Regenschirm einzupacken. Naja, man lernt ja bekanntlich immer dazu.

Costa Rica, ich komme wieder


Costa Rica ist ein wahnsinnig schönes Land, das eine Fülle an Abenteuern und Aktivitäten sowie eine Menge Natur bietet. Während der drei Wochen in Jacó habe ich leider sehr wenig vom Land gesehen. Aus diesem Grund habe ich das Land in meine Route für die Weltreise aufgenommen und werde es wieder besuchen








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