Aurelius Augustinus

Die Welt ist ein Buch. Wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon.
~Aurelius Augustinus~

Mittwoch, 6. Juli 2016

Viel Kultur in Istanbul

Im letzten Jahr im August bin ich mit meiner Freundin Corinna nach Istanbul geflogen. Schon zu jener Zeit war die Sicherheitslage in der Stadt nicht optimal und auch uns wurde oft die Frage gestellt, ob wir wirklich nach Istanbul fliegen möchten. Wir sind hin und hatten ein sehr schönes langes Wochenende in der faszinierenden türkischen Metropole.

Eine Mischung aus Moderne und Orient


Genau das ist Istanbul, und das macht die Stadt so spannend. Es gibt eine bunte Vielfalt an Geschäften sowie Restaurants und Bars. Auf der anderen Seite erwartet den Besucher an jeder Ecke ein kultureller Höhepunkt. 

Wir sind mit Turkish Airlines von Zürich nach Istanbul geflogen. Diese Fluggesellschaft ist durchaus zu empfehlen. Die Preise sind niedrig und der Service bewegt sich auf einem oberen Niveau. Im Preis sind standardmässig 30 Kilo Gepäck inkludiert und während des zweistündigen Flugs wird eine Mahlzeit mit Getränken serviert. 

Dem Istanbuler Flughafen Atatürk kann ich da leider nicht so eine positive Bewertung geben. Bei unserer Anreise verging von der Landung bis zum Gepäckband doch fast eine Stunde. Grund dafür war das Chaos bei der Passkontrolle. Ein Beamter schickte uns von der Kontrolle 1 zur Kontrolle 2, wo uns sein Kollege dann wieder zurückschicke. Ein richtiges Hin und Her und jede Menge verwirrte Reisende.

Mit dem Taxi in die Innenstadt


Nachdem wir endlich unsere Koffer hatten, begaben wir uns Richtigung Ausgang und auf die Suche nach einem Taxi. Viele Bekannte, die bereits in Istanbul waren, haben mir empfohlen, vom Flughafen in die Innenstadt ein Taxi zu nehmen. Aufgrund der damaligen Sicherheitslage mussten wir hier auch nicht lange überlegen. Recht schnell fanden wir einen Taxifahrer und waren unterwegs zu unserem Hotel, dem Bosphorus Old City Hotel. Das Hotel hatte ich ebenfalls bei TUI gebucht. Es liegt sehr zentral in der Altstadt und hatte dafür einen sehr guten Preis, dafür ist es aber eher einfach.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns gleich auf den Weg auf die Stadt zu erkunden. Das Wetter war prächtig und wir konnten zu Fuss die Umgebung und Altstadt erkunden. 



Aus einer kleinen Erkundung wurde eine vollumfängliche Besichtigung der Altstadt. Mit unseren Kameras im Schlepptau zogen wir von Höhepunkt zu Höhepunkt und knipsten wie wild, was uns vor die Linse kam. 

Das Beste kommt... zuerst!


Als wir an der Hagia Sophia vorbeikamen, sahen wir, dass die Schlange am Eingang gar nicht mal so lang war. Die Hagia Sophia ist heute ein Museum und für mich definitiv äusserst sehenswert. Im Byzantinischen Reich war sie als Hauptkirche das Zentrum der christlich-orthodoxen Welt. Später, als die Stadt von den Osmanen erobert wurde, wurde sie in eine Moschee umgewandelt. Erst Atatürk machte aus dem Gotteshaus ein Museum. Im Inneren der Hagia Sophia sieht man, wie aus der einstigen Kirche ein Moschee wurde. Christliche Mosaike und Wandgemälde wurden verdeckt und sind heute wieder sichtbar, daneben prangen riesige Schilde mit arabischen Schriftzeichen. 

Als nächstes besuchten wir die als Blaue Moschee bekannte Sultan-Ahmed-Moschee. Die blauen-weissen Fliesen im Inneren gaben ihr den Beinamen. Sie gilt als die grösste und prunkvollste Moschee in Istanbul und durfte deswegen in unserem Programm nicht fehlen. Schon von aussen kann man sich eigentlich nicht sattsehen an dem wunderschönen Gebäude mit seiner Vielzahl an Kuppeln und den sechs Minaretten. Am Eingang wurden wir erst einmal mit einem langen Rock ausgestattet, haben unsere Schals als Kopftücher umgehängt und die Schuhe ausgezogen. Im Inneren bestaunten wir kurze Zeit später die reich geschmückten Kuppeln und Wände.

Ein Highlight jagt das Nächste


Auch der nächste Höhepunkt ist etwas besonderes. Es handelt sich dabei um eine unterirdische Zisterne aus der Apätantike in der Nähe der Hagia Sophia, die auch als der Versunkene Palast bezeichnet wird. Nach etwas Schlangestehen und der Zahlung des Eintrittspreises, stiegen wir eine lange Treppe hinab und fanden uns wieder in einem riesigen Dom mit mehreren Hundert Säulen. Scheinwerfer beleuchten der Raum und die Wege, unten neben den Wegen steht Wasser. Im hinteren Teil der Zisterne finden sich zwei Medusenköpfe. Ich fand es sehr speziell, diesen Ort zu besuchen. Kurze Zeit vorher hatte ich noch ein Buch von Dan Brown gelesen, in dem sich ein paar Szenen in Istanbul abspielen. Die Zisterne gehört dort zu einem der Schauplätze. 

Man könnte meinen, damit hätten wir schon alles gesehen. Dem ist aber noch lange nicht so gewesen, dies war erst unser erster Tag. An darauffolgenden Tag besuchten wir gleich am Morgen den Grosser Basar. Glücklicherweise war so früh noch nicht allzu viel los und wir konnten ohne Gedränge die Stände anschauen. Wir erwarben das ein oder andere Mitbringsel und zogen weiter als wir merkten, dass es immer voller wird. 

Denn wir hatten schon den nächste Ziel auf dem Schirm. Über die Galata-Brücke gingen wir raus aus der Altstadt und in den Stadteil Karaköy. Dort befindet sich der Galata-Turm. Meiner Meinung nach ein toller Ort für einen tollen Ausblick auf Istanbul. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Aufzug erblickt man von oben die Altstadt mit ihren tollen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Dazu gehört neben der Hagia Sophia und der Blauen Moschee auch der Topkapi Palast. Dieser Palast ist heute ein Museum und beherbergt Sammlungen und Schätze des Osmanischen Reichs. Wir haben ihn nicht besucht. 

Eine Schifffahrt zur Bosporus-Brücke


Selbstverständlich konnten wir uns eine Schifffahrt nicht entgehen lassen. Dabei passierten wir auch die Bosporus-Brücke, die den europäischen mit dem asiatischen Teil der Stadt verbindet. Eine riesige und beeindruckende Konstruktion, die wir in der Sonne sitzend auf dem Deck unserer Fähre bestaunten.

Soviel zu den Sehenswürdigkeiten, die wir uns nicht entgehen lassen konnten. Natürlich haben wir auch einige Zeit bei Pausen in Restaurants und Cafés verbracht und uns mehr als einmal Baklava oder Turkish Delight schmecken lassen. Es gibt Cafés mit einer unglaublich grossen Auswahl an diesen Süssigkeiten, so dass es äusserst schwierig ist, sich zu entscheiden. Dazu gab es natürlich immer türkischen Schwarztee. 

An unserem letzten Tag nahmen wir wieder das Taxi an den Atatürk Flughafen und flogen zurück nach Zürich. Dabei erwartete uns im Flugzeug ein ziemliches Chaos. Irgendjemand am Check-in Schalter hatte eine mit drei kleinen Kindern reisende Frau falsch eingecheckt. Das führte dazu, dass alle vier im ganze Flieger verteilt sassen. Somit waren wir gezwungen, unsere Plätze nebeneinander am Fenster aufzugeben und weiter vorne jeweils am Gang zu sitzen. Kurz vor Ankunft am Gate in Zürich gab es dann noch ein kleines Drama, als eine ältere türkische Frau plötzlich laut zu stöhnen und zu weinen anfing. Es war nicht ganz klar, was ihr fehlte und niemand verstand sie genau. Am Gate wartete dann schon ein Krankenwagen auf sie. 

Insgesamt war es ein tolles Wochenende in Istanbul. Die Stadt hat mir sehr gut gefallen und ich kann mir vorstellen, dass sie noch genügend sehenswerte Orte für einen weiteren Besuch bietet. Es ist sehr schade und mega traurig, dass die Stadt momentan von schrecklichem Terror und Gewalt heimgesucht wird. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage verbessert.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen