Meine Familie hat mich am Sonntagmorgen zum Flughafen nach Düsseldorf gebracht. Dort musste ich erst einmal eine gefühlte Ewigkeit am Schalter warten, obwohl ich nur mein Gepäck aufgeben wollte. An der Sicherheitskontrolle musst ich wieder lange warten, da die Mitarbeiter dort eher mit ihrem Gequatsche beschäftigt waren als mit der Abfertigung der Passagiere. Und wie es am Gate zuging, kann man sich ja vorstellen. Scheinbar verspührt die Mehrheit der Flugreisenden die Angst es nicht rechtzeitig in den Flieger zu schaffen oder es nimmt Ihnen jemand ihren Platz weg. Ich meine, kommt schon. Es ist wohl kaum nötig, mehr als 20 Minuten vor der angegebenen Boarding Zeit vor dem Gate rumzulungern. Meistens geht es erfahrungsgemäss eher selten genau dann los mit dem Boarding. Ausserdem waren bestimmte Boarding Gruppen zugewiesen und auf den Tickets vermerkt.
Auf los geht es los!
Nun ja, und wenn man es in den Flieger geschafft hat, ist das ganze Chaos ja auch noch nicht vorbei. Bis alle sitzen und sich eingerichtet haben, geht es nochmals eine ganze Weile. Irgendwie ist jeder Flug ein Erlebnis, wenn man sich einfach zurücklehnt und die Menschen beobachtet. Kurz nach dem Start springen natürlich auch schon die ersten Leute auf und rennen aufs WC. Am Flughafen hatten sie dafür keine Zeit, schliesslich mussten sie vor dem Gate in der ersten Reihe aufs Boarding warten. Zudem ist immer noch etwas in der Tasche im Handgepäckfach, das man unbedingt braucht und sofort hervorkramen muss. Dabei haben sie sich vor dem Start schon so lange auf ihren Plätzen eingerichtet.
Insgesamt war der Flug gut. Wir sind mit einer neuen Maschine vom Typ Airbus A350 von Singapore Airlines geflogen. Die Ausstattung war relativ neu und ich persönlich hatte genügend Platz. Auch das Essen war gut, halt typisches Flugzeugessen. Natürlich kam es wie es immer kommt. Als das Essen serviert wurde, kam es zu Turbulenzen und ich musste meinen Rotwein gut festhalten. Und ich muss sagen, ein Flug von 12.5 Stunden ist schon ziemlich lang und die Zeit zieht sich. Ich habe einige Filme geschaut. Da kann ich übrigens Money Monster sehr empfehlen. Aber schlafen konnte ich nicht wirklich, da bin ich nur immer kurz weggenickt. Als ich in Singapur ankam, war ich doch ziemlich gerädert. Nach drei Stunden Aufenthalt bin ich dann nach Denpasar weitergeflogen.
Auf Bali ticken die Uhren langsamer
Schon bei Ankunft auf Bali war klar, dass hier die Zeit langsamer läuft. Einreise ging schnell, da ich auf dem Weg zu den Schaltern noch ein paar Leute überholt habe. Leider mussten wir dann ziemlich lange auf unser Gepäck warten. Kurz hatte ich Sorgen, dass mein Rucksack nicht mehr kommt. Danach musste ich noch durch die Zollkontrolle inklusive Gepäck durchleuchten. Insgesamt verging ab Landung bis zu dem Zeitpunkt als ich in die Ankunftshalle trat eine volle Stunden.
Der Transfer zum Surfcamp ging dann nochmals rund anderthalb Stunden, da der Verkehr hier wirklich ziemlich krass ist. Es hat unzählige Autos und Vans, dazu kommen noch doppelt so viele Motorroller. Die Unterkunft ist schön. Ich bin aber nicht im Camp selbst untergebracht, sondern in der Surflodge in einem Sechsbettzimmer. Die befindet sich ein Stück die Strasse runter, das macht mir aber nichts aus.
Die letzten Tage bin ich jeden Tag mindestens einmal zum Surfen rausgegangen. Allerdings hatte ich zuerst ein paar Anlaufschwierigkeiten, um es mal so zu nennen. Das erste Brett war mir etwas zu gross, deshalb hatte ich Mühe die korrekte Position auf dem Brett zu finden. Das Paddeln fiel mir schwer, da ich nicht gut auf dem Brett lag. Ausserdem war die Leash schon etwas älter und hielt dementsprechend nicht mehr so gut. Jetzt habe ich ein kleineres Brett mit einer neueren Leash und bin damit ganz zufrieden. Langsam läuft es besser und ich komme wieder rein.
Eat Sleep Surf
Ansonsten machen wir eigentlich nicht viel. Essen, Schlafen und Surfen. Am Abend um 22 Uhr sind die meisten richtig müde, weil wir teilweise bereits um halb 6 frühmorgens die Bretter aufs Auto laden und an den Strand fahren. Nach ein bis zwei Stunden im Wasser geht es zurück ins Camp und grad zum Frühstück. Das ist nämlich richtig lecker. Mit frischem Saft und Obst, dazu Eier in den verschiedensten Formen. Anschliessend ist ein Nickerchen auf dem Sofa oder im Zimmer angesagt, oder etwas Zeit in der Sonne am Pool.
Ich muss sagen, dass mir wieder einmal klar geworden ist, was für ein harter Sport das Surfen bzw. Wellenreiten eigentlich ist. Es ist anstrengend und sehr von der Natur abhängig. Wäre man als Aussenstehender vor ein paar Tagen am Abend ins Camp gelaufen, hätte man sich sicher gefragt, wo man gelandet ist. Es glich eher einer Krankenstation und alle erzählen von ihren Wehwehchen. Dazu gehören blaue Flecken, Kratzer oder auch Muskelkater. Vom Riff aufgeschlitzte Füsse werden mit Limetten eingerieben, geprellte Rippen mit Beuteln voller Eiswürfel gekühlt, Schürfwunden mit Bepanthen Creme eingeschmiert und die eine oder andere Schmerztablette geschluckt. Und man darf ausserdem die Mücken nicht vergessen, die doch auch recht mühsam sind.
Aber mir geht es insgesamt sehr gut und ich geniesse meine Zeit hier.